Bericht von Manuela Lang
(Schriftleiterin Bayerischer Wald-Verein e.V.)
Volles Haus beim Hoagarten
Sektion Lam feiert furioses 140-jähriges Jubiläum
Dass ihre Jubiläumsveranstaltung zum 140-jährigen Bestehen der Sektion Lam ein derartiger Erfolg werden würde, hatten Vorstand Franz Reuel und seine Mannschaft wohl nicht zu träumen gewagt. Obwohl sie also kurz vor Beginn eilig noch zig Stühle zusätzlich in den Saal des Hotel zum Hirschen tragen mussten, hatten die Verantwortlichen ein breites Lächeln im Gesicht.
„140 Jahre Gemeinschaft in einer sich ständig verändernden Gesellschaft.“ Das habe sich der Wald-Verein Lam seit seiner Gründung auf die Fahnen geschrieben. Allen voran stehe als Aufgabe der Erhalt des Osserschutzhauses, betonte Franz Reuel bei seiner Begrüßung zum musikalischen Hoagarten am 24. Februar. Gekommen war dazu nicht nur ein Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks, sondern auch zahlreiche Ehrengäste aus der Region und dem Hauptverein des Bayerischen Wald-Vereins.
Die Bundestagsabgeordnete Martina Englhardt-Kopf bedankte sich für das Engagement des Vereins und ihre Bemühungen um den Erhalt des Osserschutzhauses und der Künischen Kapelle. Den Vorstand freute es, dass er dafür auch von ihr eine kleine Finanzspritze, überreicht in einem Kuvert, bekam. Der Chamer Landrat Franz Löffler hob die Ideale einer Gesellschaft hervor, die sich im Wald-Verein widerspiegelten. Dass die Sektion Lam dies 140 Jahre durchgehalten habe, sei aller Ehren wert. „Damit wir unsere Werte auch in Zukunft erhalten können, muss jeder seinen Teil dazu beitragen“, appellierte er und zollte den Lamer Wald-Verein seinen Respekt für die hohen Investitionen, die sie für das Osserschutzhaus aufbringen. „Das muss man erst einmal zusammenbringen.“
Auch dem Lamer Bürgermeister war der Stolz anzusehen, unter den vielen Vereinen in seiner Gemeinde einen so rührigen wie den Wald-Verein zu haben. „Man sieht, wir waren schon immer vorne dabei“, sagte Paul Roßberger mit Verweis darauf, dass sich bereits ein halbes Jahr nach dem Hauptverein im Februar 1884 die Sektion Lam gegründet hatte.
Im Namen des Hauptvereins gratulierte Präsident Sebastian Gruber der Sektion Lam. „Die Idee des Wald-Vereins ist aktueller denn je. Und bei all den Herausforderungen, die wir derzeit erleben, sind Konstanten wichtig, die Identität schaffen“, so Gruber und dankte allen Vereinsmitgliedern und -verantwortlichen in Lam für ihre herausragende Arbeit für die gesamte Region.
Der Rest des kurzweiligen Abends war dann den verschiedenen Musikgruppen vorbehalten. Sprecher Thomas Haselsteiner stellte sowohl die Musikanten als auch ihre Lieder kurz vor und unterhielt zwischendurch mit amüsanten Anekdoten. Die Schwarzachtaler Saitenmusik war genauso vertreten wie die Lamer Winkl Sänger, das Regental Gsangl sowie der Rittsteiger Dreigesang.
Den Schluss bildete ein gemeinsames Lied. „Aber nicht ‚Tief drin im Böhmerwald‘, das kann jeder. Wir singen heute ‚s’Zipfehaiwe“, erklärte Alois Frisch und musste dafür zunächst das ein oder andere Wort übersetzen, dessen Gebrauch heute unüblich geworden ist. Der bis auf den letzten Platz gefüllte Saal sang bereitwillig die fünf Strophen mit und spendete am Ende langanhaltenden Applaus für diesen gelungenen Jubiläumsabend.
