Vortrag Osser
Berichte
Vortrag von Franz Reuel
Geschichte und Zukunft des Osserschutzhauses
Anfang Oktober 2021, wo es die Inzidenz erlaubte, konnte die Sektion Lam seinen
Mitgliedern, interessierten und heimatverbundenen Bürgern einen Vortrag zur
Geschichte und Zukunft des Osserschutzhauses anbieten. Nicht nur das Ossergebiet
wurde erläutert auch Eindrücke von umliegenden Berghütten. Interessant waren immer
wieder die Bildvergleiche von Früher und Jetzt.
Protokollbuch von 1884
Von Interesse ist
besonders das alte
Protokollbuch von 1884,
welches in einem gut
erhaltenen Zustand
vorhanden ist. Die
handschriftlichen
Einträge in deutscher
Schrift zeigen wie
gewissenhaft, ordentlich
und mühevoll die
Sektion Lam entstand.
Schon 1885 erkannte
man die Notwendigkeit
einer Schutzhütte auf
dem Osser. Man setzte sich wegen der Erstellung eines Planes mit
dem Bezirksbautechniker Wild in Kötzting in Verbindung. Der
Hauptverein damals Centralverein genannt gewährte für diesen
Zweck einen Zuschuss von 150 Mark. Der 6. September 1885 ist der
Tag der Fertigstellung der ersten Unterstellhütte auf dem Osser. Es
war ein Bretterschuppen, der 30 Personen Unterschlupf gewährte.
Doch schon am 30. August 1885 verzeichnete der Schriftführer im
Protokollbuch die „Vertilgung von zwei Fässern Bier am Osser“.
Mittlerweile müssen viele Wanderer auf den neu angelegten
Wegen zum Osser gezogen sein. Oft findet man in der Niederschrift
die Eintragung: „Waldvereinssektion unternahm einen
geschlossenen Ausflug zu ihrem Hausberg“.

Früher wie Jetzt ist die Bezeichnung „Sorgenkind der Sektion“ für das Osserschutzhaus.
Immer wieder müssen erhebliche Mittel für den Bau und Unterhalt aufgewendet werden. Im Jahr 1901 baute man dem Schutzhaus eine Küche an, 6 Jahre später wurde das Schutzhaus mit zwei Schlafräumen erweitert. Ab diesem Zeitpunkt konnte das Osserschutzhaus erst richtig herbergsmäßig bewirtschaftet werden. Viele alte Bilddokumente in Form von Ansichtskarten oder privaten Aufnahmen zeigten die Entwicklung des Osserschutzhauses bis in die jetzige Zeit. Das Foto von einer alten Preistafel mit den damaligen Bierpreisen weckte besonderes Interesse der Zuschauer. Ebenso eine ungewöhnliche Aufnahme aus den 30iger Jahren zeigte das Gipfelkreuz vom Osser mit Korpus, welcher seit Jahrzehnten nicht mehr am Kreuz ist.
Hüttenbuch
Ein gut erhaltenes Hüttenbuch mit vielen interessanten und amüsanten Einträgen zeigt das Gemütlichkeit und die Verbundenheit der Einheimischen mit ihren Hausberg immer schon bestand. Der Eintrag vor genau 50 Jahren weckte so manche Erinnerungen. Nachbarberge Nicht nur am Osser entstand zu dieser Zeit eine Hütte auch auf den Nachbarbergen wie zum Beispiel am Zwercheck. Auch hier konnten Aufnahmen aus verschiedenen Zeitepochen die Entwicklung der Juranek Hütte am Zwercheck aufzeigen. Bilder von der alten Chamer Hütte und vom Arberschutzhaus rundeten den Vortrag ab. Viele Investitionen Zu guter letzter verwies der Referent auf die Probleme und immensen Kosten, welcher der Verein in den letzten Jahren für das Osserschutzhaus zu stemmen hatte. Das Wasserproblem am Osserschutzhaus, welches durch eine Tiefenbohrung gelöst werden konnte jedoch die Vereinskasse leerte. Auch ein neuer Aufzug war überfällig, welcher durch großzügige Spender und Unterstützer finanziert werden konnte. Nicht zu vergessen, so der Referent, die Sektion Lam finanziert seit einigen Jahren mit einem Teil der Mitgliedsbeiträge den Neubau des Schutzhauses am Falkenstein mit.
Zukunft
Die Sektion Lam e.V. ist bestrebt, weiter künftig, das Gebäude technisch und energetisch zu optimieren und zu modernisieren. Hierzu wurde ein Energieversorgungskonzept von der Techniker Schule Waldmünchen erstellt. Maßnahmen an der Stromversorgung sehen einen Austausch des Blockheizkraftwerkes samt Generator, den Austausch des Batteriespeichers und Wechselrichters vor, sowie die Planung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes.
Abschluss
Gemütlich ging der Abend in der Wirtsstube beim Stöberl Karlheinz zu Ende.
